Brandenburg glänzt vielerorts in den schönsten Farben der Natur und lockt den Berliner dabei mit Stile und Entspannung bei Wanderungen durchs Schlaubetal oder die Heide. In der Lausitz kann man die herbstliche Landschaft kilometerweit von ehemaligen Bergbauförderbrücken überblicken und in Klein-Amerika beim Kartoffelfest leckere Kartoffelpuffer futtern oder Kraniche kucken. Im Hollywood Brandenburgs mischen sich im Herbst klassizistische Architektur mit herbstlichen Blätterwerk.
Fünf herbstliche Ausflugstipps für Brandenburg
Inhalt
1. Schlaubetal
Blätter rascheln im Schlaubetal, war für mich schon als Kind immer ein besonderes Highlight im Herbst. Östlich von Berlin. Ganz grob zwischen Beeskow und Eisenhüttenstadt zieht sich auf einer Strecke von über 20 km das schönste Bachtal Brandenburgs. Stundenlang kann man hier entlang der verschiedenen Seen wandern, fotografieren und Tiere beobachten.
Im Herbst spiegeln sich die farbigen Blätter der umliegenden Mischwälder besonders schön im Wasser der Seen und eine dicke Decke aus Blättern bedeckt einige Teile der Weg. Perfekt zum Blättern rascheln halt.
Was tun: Wandern oder natürlich Blätter rascheln, fotografieren und Kuchen essen in einer der ostalgischen Gaststätten
Anfahrt: Das Schlaubetal zieht sich über 25 km, daher gibt es einige Anfahrtspunkte: Bremsdorfer Mühle, Kupferhammer, Siehdichum oder Wirchensee.
2. Eisenhüttenstadt
Die Stadt an der Oder und am Oder-Spree-Kanal mausert sich langsam als Filmkulisse. Im Frühjahr 2018 feierte das „Das schweigende Klassenzimmer“ auf der Berlinale Premiere. Der Film spielt in der Stahlstadt und viele der Außenaufnahmen wurden dort gedreht. Und bereits im selben Jahr diente die Stadt für den Film „Und der Zukunft zugewandt“ als Drehort für viele Innen- und Außenaufnahmen.
Aber auch architektonisch ist der Stadtkern aus den 50iger Jahren sehenswert und zählt als größtes Flächendenkmal Deutschlands zum UN Weltkulturerbe.
Im Herbst setzen sich die vielen Laubbäume schön farbig von der klassizistischen Architektur ab. Ein Muss ist der Besuch im Dokumentationszentrum für den DDR-Alltagskultur. Geführte Touren durch das Stahlwerk sollte man in der Tourist-Info vorab erfragen und buchen.
Beste Zeit: Immer, aber im Herbst ist es in Hütte besondern schön
Was tun: Fotografischer Architektur Rundgang, Besuch des DRR-Museums, eine geführte Tour durch Stahlwerk (nur mit Anmeldung), Flanieren durch die Lindenallee mit Blick auf den Hochhofen. Spaziergang entlang des Oder-Spree Kanals und über die Insel. Mittagessen oder Kaffee und Kuchen im legendären Aktivist.
Anfahrt: Mit dem RE1 von Berlin direkt bis nach Eisenhüttenstadt
3. Die F-60 und das Besucherbergwerk
Der Braunkohletagebau hat die Landschaft Südbrandburgs für immer verändert. Noch heute wird auf riesigen Flächen Braunkohle abgebaut.
In der Lausitz bei Finsterwalde südlich von Berlin, kann man sich als Großstädter eine Vorstellung darüber machen wie gigantisch groß die eingesetzte Technik dabei ist.
Die Abraumförderbrücke F-60 ist mit 502 Meter auch so lang, dass sie ohne Weitwinkelobjektiv nicht aufs Foto passt. Irgendwo habe ich gelesen, dass die F60 auch der der liegende Eiffelturm der Lausitz genannt wird.
Am besten erkundet man die F-60 mit einer geführten Tour, die Stück für Stück bis an ganz oben führt. Achtung für Menschen mit Höhenangst sicher ein echte Mutprobe, die F-60 ist mit 74 m auch sehr hoch.
Die F-60 und der angrenzende Bergheider See sind Teil des Lausitzer Seenland, dass sich auch für einen längeren Aufenthalt sehr lohnt. Für mehr Tipps und Inspirationen für ein paar erlebnisreiche Tage im Lausitzer Seenland, unbedingt diesen Beitrag lesen: 9 Tipps für Aktivurlaub und Naturerlebnis im Lausitzer Seenland.
Beste Zeit: Im Sommer und bei schönem Wetter im Herbst.
Was tun: geführte ca. 2stündige Tour des liegenden Eifelturms der Lausitz (weil sie wirklich sehr lang ist), kilometerweite Ausblicke über die heutigen Tagebauseen.
Aktuelle Öffnungszeiten und Preise könnt ihr der Website der F-60 entnehmen.
Anfahrt: über Lichterfeld bei Finsterwalde (Bergheider Straße 40, 03238 Lichterfeld) . Mit den Öffentlichen ist es etwas umständlich zu erreichen: mit dem Zug bis Finsterwalde BHF und von dort mit dem Bus 558
4. Kraniche und Kartoffelfest in Philadelphia
Einmal falsch abgebogen und plötzlich steht man in Philadelphia. Als erfahrende USA-Reisende ist ein Foto mit dem Ortsschild natürlich ein Muss.
Ansonsten hat das brandenburgische Philly, mit seinen ca. 300 Einwohnern, nichts mit der amerikanischen Schwesterstadt gemeinsam. Anstelle von Großstadtlärm kann man im Herbst während einer Wanderung entlang der Luchwiesen Kraniche beobachten.
Beste Zeit: Kraniche im Herbst und Frühjahr
Was tun: Eine ca. halbstündige Wanderung von Storkow über die Luchwiesen bis nach Philadelphia. Jedes letzte Septemberwochenende gibt es das Kartoffelfest in Philadelphia, wo man auch selbst Kartoffeln vom Feld sammeln kann. Oder man kauft sie einfach neben anderen regionalen Erzeugnissen.
Anfahrt: Nach Storkow (Mark) kommt man vom Berliner Ostkreuz mit der Bahn in ca. 1 Stunde. Vom Bahnhof in Storkow ist es eine 30-40 minütigen Wanderung oder 15 Minuten mit dem Rad. Ansonsten natürlich mit dem Auto (Philadelphia, 15859 Storkow)
5. Die Heideblüte bei Reicherskreuz
Von der Lüneburger Heide hat bestimmt jeder schon gehört, oder? Aber wusstest du das, dass Gute (zumindest für Berliner wie mich) viel viel näher liegt?
Auf einem ehemaligen sowjetischen Armeegelände nahe von Reicherskreuz hat sich in den letzten Jahren pink- bis lilafarbenes Heidekraut ausgebreitet. Die Heide ist mittlerweile Naturschutzgebiet.
Weitere Orte in Brandenburg, um die Heideblüte zu erleben: https://www.goontravel.de/heide-brandenburg/
Beste Zeit: Der Spätsommer im August bis September. Die Farben leuchten für Fotos besonders schön morgens und abends, wenn die Sonne das Heidekraut schräg anleuchtet.
Was tun: Wandern, einen Blick vom Aussichtsturm riskieren oder eine Kutschenfahrt buchen.
Die Gegend ist bisher noch ein ziemlicher Geheimtipp!
Anfahrt: nur mit dem Auto oder per Rad über Reicherskreuz oder Leeskow
Hast du weitere Tipps wo Brandenburg im Herbst besonders schön ist?
0 Kommentare
Als ich muss schon sagen das sind echt schöne aufnahmen die ihr da gemacht habt. Einfach Klasse.
Wunderschöne Bilder. Ich liebe den Herbst. Da ich aber in Süddeutschland wohne (in der Nähe von München), war ich noch nie in Brandenburg.
Liebe Grüße
Ina
Hey Synke,
ich bin gerade auf deinen Blog gestoßen und finde ihn sehr unterhaltsam. Früher hatten wir einen Heidschnuke, dass der aus der aber der Lüneburger Heide kommt, wusste ich nicht.
Ich freue mich auf weitere Artikel von dir.
Gruß
Jonas