Anfang des Jahres war Kuala Lumpur der Start- und Endpunkt meiner Südostasienreise, die mich auch nach Vietnam und Thailand führte.
Schon 2017 war ich drei Wochen durch West- und Ostmalaysia (Borneo) gereist. Dieses Mal hatte ich nur wenige Tage Zeit und habe mich entschieden, neben Kuala Lumpur zwei Städte zu besuchen, die ich damals nicht besuchen konnte:
Melaka, das ich unbedingt nachholen wollte, und Ipoh, das beim letzten Mal gar nicht auf meinem Radar war.
In Ipoh traf ich eines Abends eine sehr sympathische Deutsche, mit der ich in einem Café bei einer Tasse Tee Reisegeschichten austauschte. Als sie hörte, dass ich vegan lebe und reise, meinte sie, das sei in Malaysia wohl sehr schwierig. Sie erzählte von einer Vegetarierin, die aus Verzweiflung wieder angefangen habe, Fleisch zu essen.
Basierend auf meinen Erfahrungen aus 2017 sowie meinen aktuellen Besuchen in Kuala Lumpur, Ipoh und Melaka kann ich jedoch sagen: Es ist wirklich einfach, sich vegan durch Malaysia zu essen.
Inhalt
12 Tipps für Vegan durch Malaysia
- Google ist dein Freund: Gib einfach “vegan” ein, und du findest veganer oder vegetarischer Restaurants in der Nähe.
- Die „Happy Cow App“. Diese App nutze ich zusätzlich zu Google weltweit. Sie basiert auf dem Feedback von Nutzer:innen. Filtern kannst du in der App nach Vegan, Vegetarisch und Vegane Optionen. Letztes nutze ich nur, wenn mir unter dem Filter Vegan, keine veganen Optionen angezeigt werden Dort dann unbedingt die Bewertungen der Nutzer studieren, was es an veganen Optionen es in den angezeigten Lokalitäten angeboten werden.
- Die App GRAB, das asiatische Gegenstücke zur Taxi App UBER, solltest du dir auch unbedingt für deinen Malaysiatrip runterladen. Hiermit kannst du nicht nur Taxis oder Mopedtaxis buchen. Ähnlich wie bei UBER EATS kannst du hierüber auch essen bestellen. In der Suche einfach Vegan eingeben. Entweder bestellst du dir das Essen in deine Unterkunft oder du nutzt es dazu ein Restaurant mit veganen Optionen zu finden, dass über Happy Cow oder Google ggf. nicht gefunden wurde.
- Kulturelle Vielfalt: In Malaysia leben u.a auch etwa 20 % Menschen mit chinesischer und etwa 6% indischer Abstammung. Sie sind zum Teil Hindus oder Buddhisten und folgen daher oft auch einer vegetarischen Ernährung folgen. Entsprechend bieten beide Küchen oft eine gute Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten. Allgemein ist die Akzeptanz anderer Ernährumgsweisen aufgrund der kulturellen Vielfalt in Malaysia sehr hoch.
- Kuala Lumpur: In der Hauptstadt gibt es zahlreiche rein vegane Restaurants – so viele, dass ich es in 4 – 5 Tagen nicht geschafft habe, alle auszuprobieren!
- Es gibt keine veganen Restaurants? Frage nach vegane Optionen in Restaurants: Viele andere Restaurants haben vegane Gerichte auf ihrer Speisekarte. Alternativ lassen sich gerade in Ländern wie Malaysia gerade vegetarische Gerichte leicht veganisieren, da es sich bei der nicht-veganen Komponente meist um Ei und sehr selten um Milchprodukte handelt. Ein „Vegetable Briyani“ – Gemüse Reis- wäre ein Klassiker. Genauso wie Gemüsecurry, dass es fast überall gibt
- Touristische Ziele: In Städten wie Kuala Lumpur, Melaka, Ipoh, Kuching oder Penang ist veganes Essen zu finden absolut kein Problem.
- Ostmalaysia (Borneo): Auch hier war es problemlos möglich, vegane Gerichte zu finden. Gebratener Reis mit Gemüse oder gebratene Nudeln mit Gemüse sind überall erhältlich.
- Probiere dich durch die Vielzahl der tropischen Früchte, die sind nicht nur lecker, gesund und günstig. Sie ersetzen auch einen Snack zwischendurch.
- Nehme an einer geführten Stadttour-Teil, die auch das Essen auf einem „Streetfood Market“ beinhaltet. Dort kannst dem Guide vorab kommunizieren, dass du dich vegan ernährst. Sie sind basierend auf ihrem internationalen Teilnehmern, da in der Regel auch so gut darauf eingestellt. Ich habe dafür die App Guru-Walk in Malaysia genutzt.
- Halte nach Zeichen für Vegetarisch, Plant Based und vegan Ausschau
- Vertraue nicht zu sehr auf das Feedback von Einheimischen oder anderen Touristen die sich fleischlich ernähren. Oft haben sie es einfach nicht auf dem Radar, was es alles an pflanzlichen Gerichten in der heimischen Küche gibt.
Vegane Highlights
Kuala Lumpur
Meine Highlights in Kuala Lumpur waren das Kusa Japanese Vegan Restaurant (Bukit Ceylon) und das Minf Houze Vegan Cafe (Bukit Bintang). Letzteres liegt etwas versteckt in einem Einkaufszentrum. Der Besuch lohnt sich, dort findest du typische malaiische Gerichte in veganer Version.
Jill on Journey hat mir noch den „Blue Boy Vegetarian Food Court“ in Bukit Bintang empfohlen.
Für weiterführende Tipps für dein Malaysia-Abenteuer mit Routen, Highlights und Transport von A nach B, kann ich dir Jills Blogbeitrag zum Backpacking durch Malaysia ans Herz legen!
Meine morgendlichen Iced-Cappuccino habe ich gern im Café „The Rabbit Hole“, um die Ecke meiner Unterkunft getrunken. Dort gab es auch ein veganes Sandwich auf der Karte.
Am Tag meiner Ankunft und meines Rückfluges habe ich mir veganes Essen per Grab direkt in mein gemietetes Apartment bestellt und dort stressfrei gegessen.
Hungrig am Flughafen vor dem Weiterflug? Im KLIA2 Terminal findest du im Food Court den veganen Stand Vegtalk mit lokalen Gerichten rein pflanzlich.
Malacca (Melaka)
In Malacca gab es in einer Seitenstrasse der Old Town das „Our Kitchen Nyonya Restaurant“, mit einem vegetarischen/veganen Teil auf der Speisekarte.
Ipoh
In Ipoh war das chinesische Restaurant „Sin Meng Kee Products“ das Höchstbewerteste bei Happy Cow. Dort hatte ich ein spätes Frühstück mit vielen unterschiedlichen Gerichten inklusive Fleischersatz auf Soja und Seitanbasis an einem sehr großen Buffet zur Auswahl. Abends fand ich den „VEG Burger“ Stand im Ocean Food Court Center nicht weit des Kinta Riverwalks.
Und auch in Ipoh gibt es ein „Little India“, wo es immer auch eine Auswahl an veganen Dosas mit Curryssauce dazu gibt. Diese Gerichte sind i.d.R. auch sehr günstig.
Tipps zu Ipoh zum erkunden und Sightseeing findest du bei The Happy Jetlager.
Fazit: Vegan in Malaysia
Verlasst euch nicht blind auf Erzählungen anderer, sondern macht eure eigene Recherche und informiert euch vorab über vegane Restaurants und Gerichte. Es lohnt sich – Malaysia ist vegan-freundlicher, als viele glauben!
1 Kommentar
Es hätte mich auch stark gewundert, wenn es in Malaysia wirklich schwierig wäre, vegan zu essen.
Diese Bemerkungen „In [beliebiges Land] wirst du es als Veganer schwer haben.!“ und „In [beliebiges Land] wird halt sehr viel Fleisch gegessen!“ hört man ja als Standardphrase zu allen Ländern.
Und gerade in (Süd-)Ostasien ist das Angebot ja sehr vielfältig.
Vielen Dank für die tollen Tipps und die Inspiration.
Liebe Grüße
Dennis