5 Bundesstaaten in 4 Wochen. Der grobe Plan war von Chicago durch den mittleren Westen der USA zu reisen. Einmal von Chicago bis nach San Diego mit dem Auto. Ich hatte mir eine tolle Route überlegt, auf der ich größtenteils das Amerika abseits der großen Metropolen
erleben wollte: Americana – das wahre Amerika mit all seinen Klischees und Stereotypen!
Inhalt
Warum Vegan durch Amerika?
Ich ernähre mich seit knapp 2013 vorwiegend Vegan. Auch wenn ich dieses Thema auf meinem Blog bisher wenig thematisiert habe, spielt es natürlich gerade auf meinen Reisen eine wichtige Rolle.
Zuhause koche ich sehr gern selbst und wenn nicht, bieten die meisten Restaurants in Berlin mittlerweile vegane Optionen auf ihren Karten an.
Auf Reisen lief es die letzten Jahre als Vegetarier und Veganer, aber bisher auch relativ problemlos. Ich bin da natürlich immer etwas vorsichtiger und frage in der Regel lieber dreimal nach. Einfach um sicher zu sein, dass ich das unbekannte Gerichte in Fremdsprachen auch richtig verstanden habe und ich am Ende keine Ochsenschwanzsuppe vorgesetzt bekomme.
Kleinstadt-Amerika Vegan?
Da blickte ich in den Wochen vor meiner Abreise doch häufig in fragende oder belustigte Gesichter. „Du weißt schon das sie im mittleren Westen hauptsächlich Steaks, Spare Ribs und Burger essen?“
Wusste ich nicht. Und das obwohl ich in den letzten 15 Jahren viele Male als Vegetarierin in den mittleren Westen der USA gereist bin. Skandalös!
Regional Essen und Trinken
Ganz nebenbei habe ich auch versucht vorwiegend lokale Cafés und Restaurants mit biologischen Essen aus der Region zu besuchen.
Budweiser und Co. habe ich links liegen lassen und mich dem neuen amerikanischen Hipster-Trend unterworfen, indem ich mich durch die Welt der lokale gebrauten „Draft“ Biere probiert habe.
Manchmal war es auch einfach der Eistee des Hauses oder Kombucha. Noch so ein Trend!
Hindernisse Mietwagenausleihe
Eine intensive Recherche zum Thema Mietwagen ließ bald ein brutales Licht schmerzender Realität auf meinen Route von Chicago nach San Diego scheinen.
1) Es war ziemlich schwierig einen Mietwagen für diese gesamte Strecke am Stück zu bekommen.
2) Die Einwegmiete (Abgabe an Punkt A und Abgabe an Punkte B) für die gesamte Strecke bzw. einzelne Teilstrecken überstieg die Mietkosten des Mietwagens um Einiges. Puuh…das hatte ich in meinem Budget nicht eingeplant. Einwegmieten waren bei meinen vorherigen Trips an der Westküste nicht angefallen, da die Strecken dort touristisch hochfrequentiert sind. (Meine Learnings dazu könnte/werde ich evtl. in einem separaten Beitrag teilen)
3) Unwetter mit Überschwemmungen in Texas waren ein weiterer Grund relativ spontan einen weiteren Flug von Dallas nach El Paso einzuplanen.
Roadtrip pro Staat
Letztendlich entschloss ich mich dazu ein paar Strecken mit dem Flugzeug zurückzulegen und an meinen ausgewählten Zielen einfach kleine Roadtrips vor Ort zu machen. Da war nicht nur besser fürs Reisebudget, sondern ließ mir jeweils vor Ort etwas mehr Zeit besser ins amerikanische Leben einzutauchen. Während ich auf meiner ersten Etappe durch des Bundesstaat Illinois allein unterwegs war, besuchte ich an allen weiteren Zielen – Familie und Freude.
Lets go road tripping!
1. Roadtrip durch Illinois
5 Staaten in 4 Wochen, das schreit geradezu nach einer bildlichen Zusammenfassung.
Illinois
Die Route und Stationen des Roadtrips durch Illinois: Chicago – Rockford – Peoria – Champaign – Chicago. Der komplette 4-tägige Roadtrip kann hier nachgelesen werden: Illinois in 4 Tagen: Kleinstadtamerika hautnah
Das berühmte Kunstwerk „Cloud Gate“ im Millennium Park von Chicago. Dort habe ich locker eine Stunde mit fotografieren verbracht. Natürlich ganz viel fremde Leute in lustigen Selfie-Positionen und ein Gruppe Amisch.
Am Besten kommt man morgens zeitig, um weniger Menschen im Bild zu haben. Mehr Chicago in: Die 7 besten Aussichtspunkte, die Chicago Skyline zu fotografieren
Anderson Garden in Rockford Illinois. Eine entspannende Oase in Form einen japanischen Gartens, wenn man mit dem Jetlag kämpft und die vielen Eindrücke der ersten zwei Tage verarbeiten muss.
Mein Stativ hatte ich leider im Hotel gelassen, diese kurze Langzeitbelichtung für nebliges, waberndes Wasser ist deshalb freihändig. Geht schon mal, aber etwas ärgerlich bei dem schönen Wasserfall.
Während der Mondscheinfahrt auf dem Schaufelraddampfer „Spirit of Peoria“ mit Livemusik, fühlte mich fast wie auf den Spuren von Mark Twain. Passend dazu habe ich im gleichnamigen Hotel mit Blick über den Fluss genächtigt. Kleinstadtamerika kommt man in Peoria hautnah.
Die Stadt Champaign ist nicht nur Heimat der Universität von Illinois, es ist auch genau wie ich mir Americana vorstelle. Zwanziger Jahre Kinos, weiße Lattenzäune und Strassen mit Café und Restaurants, wo Menschen noch zu Fuss unterwegs sind. Mehr zu Champaign, meinem Besuch auf der Prairie Fruit Farm und Farm-to-Table Essen schreibe ich in: Zu Tisch im Herzen Amerikas
2. Roadtrip in Kansas
Kansas City – Lawrence – Kansas City
Der Spitzname Kansas ist „Sunflower State„. Die Sonnenblume ist die offizielle Blume des Bundesstaates und ist sogar Bestandteil der Flagge. Während einer Fotoexpedition durch hohes Gras, habe ich dieses Meer von Minisonnenblumen entdeckt. Weitere Beute: mein erstes gelungenes Libellenfoto, Rehe im hohen Gras und die ersten Zecken meines Lebens. Wer nicht wagt und so.
Lawrence ist die Heimat der University of Kansas (KU) und gilt als Wiege des Basketballs. Die Massachusetts Street (auch Mass Street genannt, niemand kann es aussprechen) ist die Hauptverkehrsstraße mit vielen Restaurants, Bars, Cafés und kleinen Läden.
Während meines einjährigen Au Pair Aufenthaltes war Granada einer unserer Lieblingsclubs, da man dort auch unter 21 Jahren legal eingelassen wurde.
3. Roadtrip in Texas
Dallas – Belton – Austin – Dallas
Abendessen direkt am Fluss in Belton Texas. Keine Amerikareise ohne einmal typisches TexMex zu essen und dazu ein großes Glas Margarita oder zwei. Die vegetarischen Enchiladas habe ich einfach ohne Käse bestellt.
Es gibt zwei Sorten schwarze Bohnen, deshalb unbedingt nach den vegetarischen fragen. Die anderen sind mit Speck angebraten.
Meinen Geburtstag habe ich in Austin, Texas verbracht. Die Stadt ist nicht nur die Hauptstadt Texas (Blick in die Kuppel des Capitols), sondern auch ein Mekka für Veganer (und Hipster). Food-Trucks sind in Austin übrigens echt im Trend und stehen an gefühlt jeder Ecke.
4. Roadtrip in New Mexico
El Paso – Las Cruces – Mesilla – White Sands – El Paso
Die Berge der Organ Mountains in Las Cruces, New Mexico, können je nach Sonneneinstrahlung jede Minute ihre Farbe ändern. Kurz vor Sonnenuntergang zum Beispiel waren sie rosa und lila.
Typische Architektur in Mesilla, nahe dem aus Westernfilmen bekannten Rio Grande und unweit der Grenze zu Mexiko.
Im Tal von Mesilla gibt es viel „exotische“ Landwirtschaft zu sehen. So zum Beispiel die berühmten Chilischoten (u.a. Cayenne, Paprika und Jalapeños), Baumwolle, riesige Zwiebeln und Plantagen mit Pekannüssen.
Auf meiner Fotoliste stand ganz oben, Chilischoten am Strauch zu fotografieren, aber leider waren sie im Juni noch viel zu klein.
Das rote Kleid war einzig und allein für ein Fotoshooting im White Sands Nationalpark mit in die USA gereist. Wie sich am Ende herausstellte mein Stativ übrigens auch.
Die Geschichte vom rotem Kleid und mehr fotografische rot-weiße Eindrücke in: Vom Winde verweht in New Mexico
5. Roadtrip in Kalifornien
San Diego – Del Mar – Poway – Julian – San Diego
Kurz nach meiner Ankunft in San Diego ging es erstmal auf einen Drink mit Aussicht ins Lighthouse. Inklusive erleuchtetem Ausblick über die Bucht nach Downtown San Diego. Wieder ohne Stativ, ich war einfach zu müde.
Wochenendausflug nach Poway, in die „Apple Pie Stadt“ Julien und Wandern mit Coyotensichtung.
Zimmer mit Ausblick in Del Mar und Spaziergänge am pazifischen Ozean helfen bei runterkommen nach aufregenden Wochen quer durch die USA.
Der Balboa Park in San Diego ist ein wunderschön angelegter Park mit viel Wasser und spanisch anmutender Architektur.
Hinweis: Meine Reise durch Illinois wurde von „Enjoy Illinois“unterstützt. Alle Ansichten sind meine eigenen.
6 Kommentare
Whaaa, Synke! Das rote Kleid! Wunderschön! Gibt es mehr Bilder? Her damit! <3
Die ganze Tour hört sich übrigens unglaublich spannend an. Ich hoffe, Du hattest trotz aller Steine im Weg eine großartige Zeit. 🙂
LG und eine Umarmung, Bille
Danke Bille,
klar, jede Menge mehr Fotos vom roten Kleid. Eins nach dem anderen, ein Beitrag folgt. Die schönen Erlebnisse haben definitiv überwogen. Es läuft ja nie alles glatt, aber am Meisten lernt man ja bekanntlich aus Fehlern 😉
LG Synke
Super! Danke für diesen schönen Überblick, ich finde Überblicksposts gerade bei längeren Reisen super (und mache sie leider selber nie, total dämlich ;).
Und Mensch, ich hab ja gar nicht gewusst, dass Du so ne Kleidnudel bist, das Erste mag ich übrigens besonders (war ja klar, ein bisschen hippie halt…)
LG /inka
Danke Inka. Ich brauchte bei diesem Trip einfach einen Überblick. So viele Erlebnisse und Fotos!
Ich hatte auch mindestens 2 Hosen dabei 😉 Eigentlich trage fast immer Kleider oder Röcke. Danke ist mein Lieblingskleid für den Sommer.
LG Synke
Auch in den grossen BallParks (Du weisst *ich bin ein grosser Baseball-Fan!) gibt es längst Vegan-Deli’s und meatless Burgers. Mampf. Schöne Fotos!
Danke. Cooler Tip! Falls ich nochmal zu einem Baseballspiel gehen sollte, werde ich das testen 😉 Einige Spiele habe ich während ich in den USA lebte ja besucht.