Leicht entgeistert starte ich auf meinen Zettel mit den ersten vier Themen des 14. Berliner Fotomarathon. Das diesjährige Motto: „Die Stadt voller Gegensätze“. Die Themen lesen sich sehr viel abstrakter als im vergangenen Jahr.
Ich überfliege sie und bleibe schon an Punkt 3 hängen :“Dezent aber Traumtänzer“ und so geht es gleich mit Punkt 4: „Ein Traumtänzer aber gut bürgerlich“ weiter. Huch! Es beginnt zu regnen!
Eins kann ich euch vorab schonmal beteuern, das Titel Fotomarathon kam nicht von irgendwo. Der Tag hatte es wirklich in sich, aber für ein Fotografie Lover wie mich war es ein echtes Highlight!
Kurz nach der Startnummern-Vergabe hatte mich Charly angesprochen, der auch teilnahm. Wir kamen ins Gespräch und beschlossen den Fotomarathon zusammen zulaufen. Die beste Entscheidung an diesem Tag. Wir konnten uns sehr gut gedanklich auszutauschen, Ideen weiterspielen und haben uns gegenseitig motiviert. Zusammen bei Regen, Sonne und im Dunkeln kreuz und quer durch die Stadt zu tigern, war auch viel unterhaltsamer als ganz allein.
Ich fühlte mich im Team auch viel mutiger fremde Menschen für ein Foto anzusprechen und war super dankbar für Charlys gute Vorbereitung. So zauberte er immer wieder diverse Hilfsmittel wie Nagellack, Edding, Papier, ein Messer oder auch einfach Nervennahrung in Form von Walnüssen aus seinem Rucksack. Alles kam auf die ein oder andere Weise zum Einsatz. Ich wiederum konnte ihm mit meinen Berlinkenntnissen und einer Laufmasche in meiner Leggings weiterhelfen.
Inhalt
Was genau ist ein Fotomarathon?
Innerhalb von 12 Stunden sollen 12 Fotos nach vorgegeben Themen umgesetzt werden. Hört sich erstmal nicht schwierig an, oder?
Um es etwas schwieriger zu machen wurden beim Start nur vier Themen ausgegeben. Die Fotos sollten genau in der Reihenfolge geschossen werden, wie die Themen vorgeben sind. Alle vier Stunden bekamen wir vier neue Themen. Ganz wichtig war ebenfalls, dass das erste Foto die eigene Startnummer irgendwie enthielt. Zudem wurden die Startnummern als Beweis, dass man auch persönlich am Treffpunkt war, abgestempelt.
12 Stunden später durften nur 12 Fotos auf der Speicherkarte der Kamera verbleiben und die natürlich in der vorgegeben Reihenfolge. Ohne Schummeln und ohne Bildbearbeitung. Das kann man ja technisch leicht überprüfen.
Pannen beim Berliner Fotomarathon
Oh ja, die gab es natürlich! So fuhren wir in der Hoffnung jemand bürgerliches vor der Tanzschule Traumtänzer zu treffen extra ans andere Ende der Stadt. Leider hing da nur ein Reklameschild ziemlich weit oben an einem sehr hässlichen Haus. Oder ich sprach in der U-Bahn zwei Teenager an für No. 7 „alltäglich, aber berühmt“.
Sie waren begeistert von der Fotomarathon Idee und bissen bereitwillig in ihre Döner für mich! In der U-Bahn musste ich dann feststellen, dass ich im Hochformat fotografiert hatte! Das eignete sich leider nicht für die Ausstellung der Fotos im Nachgang des Marathons.
Glück im Unglück. Meine Blogger-Bekanntschafen Sarah und Anne stießen für „Alltäglich, aber berühmt“ mit Berliner Pilsner an. So war die Döner Geschichte schnell vergessen! Achja, ich hatte mir am Nachmittag eine zweistündige Auszeit genommen, um beim Bloggertreffen des Blog Camp kurz dabei zu sein.
Die Stationen des Fotomarathon
Nummernvergabe und Startschuß des Fotomarathon fiel in Kreuzberg vorm Magazin der Heeresbäckerei. Weitere Stationen waren die sehr sehenswerte Arminius Markthalle in Moabit, der Mauersegler am Mauerpark im Prenz’l Berg und die Zielgerade war das Strandbad Weißensee.
Viel Bewegung und ein kreuz und quer durch Berlin waren bei diesen Stationen garantiert!
Die 12. Themen des Fotomarathon
1. Arm aber sexy
2. Sexy aber dezent
3. Dezent aber ein Traumtänzer
4. Ein Traumtänzer aber gut bürgerlich
5. Gut bürgerlich, aber spannend
6. Spannend, aber alltäglich
7. Alltäglich, aber berühmt
8. Berühmt, aber zu spät
9. Zu spät, aber innovativ
10. Innovativ, aber zu teuer
11. Zu teuer, aber schwer verliebt
12. Schwer verliebt, aber unentschieden
Mit einigen Fotos bin ich mehr zufrieden, mit anderen weniger. Ein erlebnisreicher Tag war es auf jeden Fall! Wen Du sehen willst wie ich alle der 12 Themen umgesetzt habe, komme am am 12. oder 13. Juli 2014 in das Magazin der Heeresbäckerei in Kreuzberg. Mein Startplatz habe ich übrigens bei einer Verlosung im Online Lomography Magazin gewonnen 😉
Hast Du schon einmal an einem Fotomarathon teilgenommen? Was waren Deine Erfahrungen?
11 Kommentare
Und wo sind die anderen Bilder? Welchen Platz hast du gemacht?
Sieht lustig aus 🙂
Gruß
Anke
Die anderen Bilder kannst Du in der Ausstellung am 12. und 13. Juli 2014 im Magazin der Heeresbäckerei in Kreuzberg bewundern! Da darf man als Besucher auch voten, bevor die Sieger bekanntgegeben werden 😉 Meine Startnummer ist #182.
LG Synke
Klingt eigentlich sehr gechillt 😀 Der Hamburger Fotomarathon geht auch 12 Stunden, aber mit 24 Fotos. Außerdem beinhalten hier die Unterthemen ja fast schon automatisch das übergreifende Thema. Das ist bei der Hamburger Variante auch noch mal etwas schwerer zu lösen.
Ich finde gut, dass du du, die „überschüssige“ Zeit noch für ein Bloggertreffen genutzt hast. Klingt nach einer sehr angenehmen „Pause“! 🙂
Ach ja, was ich auch interessant finde, dass mit einem Thema quasi schon die Hälfte vom nächsten vorgegeben ist.
Von den hier gezeigten mag ich übrigens das Anstoß-Bild am liebsten. Das ist dir meiner meinung nach sehr gut gelungen, sowohl von der Idee als auch der Umsetzung.
Hi Synke,
es war ein toller Tag, aber wieder mal anstrengend im positivsten Sinne. Mir hats Riesenspass gemacht und ohne dein knowhow hätte ich sicher ein paarmal mehr rotiert, als nötig.
Im Nachgang betrachtet hätte ich sicher das eine oder andere Bild anders inszenieren sollen/können, aber nun ists im Kasten. Bin sehr gespannt auf die Gesamtergebnisse!
LG Charly ; ))
http://www.fotocommunity.de/fotograf/charly-r/417694
Hallo Synke! Danke, dass Du auf meiner Seite warst und einen Kommentar hinterlassen hast… bin übrigens selbst gespannt, wie die Fotos bei der Ausstellung so ankommen. Ich war zum ersten mal beim Fotomarathon dabei, ich fand es jedenfalls nicht einfach. Mir ist am Anfang echt wenig eingefallen, obwohl ja nicht wirklich alle Punkte „schwierig“ waren… naja, da sieht dann eh jeder was anderes in den Bildern. Spaß hat es auf jeden Fall gemacht… Ich habe mir diese Seite lange angesehen, Du machst wirklich sehr schöne Bilder, ich komme bestimmt bald wieder auf dieser Seite vorbei.. Viele Grüße, Torsten
Hallo Torsten,
ich war auch zum ersten Mal als Teilnehmerin dabei 😉 Ich denke das ist ja das spannende zu sehen wie unterschiedlich das jeder für sich interpretiert. Natürlich gehört ein bisschen Glück manchmal auch dazu. Das richtige Motiv, zur richtigen Zeit! Es freut mich sehr das Dir mein Blog gefällt. Die Fotografie ist einfach eine meiner größten Leidenschaften. Deine Startnummer ist schon notiert, dass ich auch Deine Fotos bewundern kann.
Viele Grüsse, Synke
Mir gefällt das Foto „Schwer verliebt …. “ am besten. Kannst du dir vorstellen warum? Es freut mich, dass dir Tag soviel Freude bereitet hat. Übrigens gefallen mir alle deine Fotos, schon immer.
Weiterhin viel Erfolg und vor allem viel Freude.
Alles Liebe deine Mami
Haha! Danke! Ja, das war mir fast klar Maminka! Ich habe echt lange überlegt welche Namen ich dafür nehme, dass es auch wirklich fiktiv ist für alle die mich kennen und niemand auf Gedanken kommt. Insbesondere Du! 😉
Hallo Synke! Ich habe heute Deine komplette Serie gesehen. Sie gefällt mir sehr gut. Bild 3 ist mein Favorit! 😉 ..Gruß Torsten
Hallo Torsten, schön noch einmal von Dir zu lesen! Das freut mich sehr das Du bei meiner Serie vorbei geschaut hast. Ich konnte spontan wegen eines Trips nach Italien leider nicht zur Ausstellung gehen. Fand ich etwas schade, hätte gern die Vielfalt der Umsetzungen gesehen. Ein Teilnehmer meiner zweiwöchentlichen „Streetphotography“ Touren, die ich diesen Sommer anbiete, war aber so lieb mir meine Serie am Ende mitzubringen. Das Ganze Mal ausgedruckt in den Händen zu halten ist noch einmal etwas ganz Anderes!
Kann ich Deine komplette Serie vielleicht noch im Netz ansehen? Erstmal weiterhin viel Erfolg beim Fotografieren in Berlin und immer gut Licht 😉
Hey Synke!
Vielen Dank für deinen Blog Post! Habe den Blog über das Meetup „Photogaphy in Berlin“ gefunden. Du hast mich überzeugt, dieses Jahr mitzumachen.
Habe meine Erfahrungen und meine Serie nun in meinem Blog veröffentlicht: http://hpurmann.com/2016/06/25/beyond-limits/
Vielleicht sieht man sich mal beim Meetup!
Gruß Hendrik