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Stadtbummel durch Barcelona

Anfang des Jahres habe ich noch von Istanbul und Lissabon geträumt. Diese Städte wollte ich unbedingt wiedersehen und genauer erkunden. Tipps für einen Trip nach Barcelona schlug ich großzügig aus mit: „Ach, da war ich früher sehr oft, ich kenne die Stadt schon etwas.“ Ich wollte nicht nach Barcelona! Fertig!

Wie das Leben so spielt führte mich mein erster Auslandstrip in 2015 nun doch ausgrechnet nach Barcelona. Ich reiste für die internationale Reisebloggerkonferenz TBEX, die etwas nördlich in Lloret de Mar Ende April stattfand nach Spanien. Schon als ich am Abend mit dem Flieger in Barcelona ankam, regte sich doch eine ordentliche innere Aufregung in mir. Ich war plötzlich voller Vorfreude, zwei Tage in Barcelona eingeplant zu haben.

TBEX Costa Brava

Nach einer Konferenz mit sehr viel Input und Inspirationen, einem Bloggertrip durch die Region „Terre de’l Ebre“ im südliche Katalonien und ein paar Tagen in Valencia, kehrte ich etwas erschöpft mit dem Bus nach Barcelona zurück.

Ich vergesse verdränge auch gern, dass aufregende Abenteuer mit vielen wunderschönen Eindrücken, mich an einem bestimmten Punkt auch irgendwann etwas erschlagen.

Barcelona

Ursprünglich war meine Vorstellung, alte Barcelona Erinnerungen neu zu fotografieren. Nach 10 Tagen in Katalonien und Valencia war das aber plötzlich nicht mehr das, was ich wirklich wollte. Das ist oft mein Dilemma mit Orten, die ich vor vielen Jahren schon öfter besucht und erkundet habe.

Das Fotografenherz in mir will sie neu und anders festhalten, im Falle von Barcelona auch einmal digital. Aber die Abenteuerin in mir will manche Plätze einfach nicht nochmal abklappern, besonders diejenigen die vor lauter Touristenmassen bereits aus allen Nähten platzen.

Ciutadella Park

Mit null Plan was ich in Barcelona sehen und machen möchte, zog es mich am Tag meiner Ankunft mit einer Decke, einem Buch und meiner Kamera in den nahen Park. Der einzige wirklich grüne Park in Barcelona, wie ich später lernte. Einfach nur Eindrücke vom sonntäglichen Leben der Einwohner Barcelonas aufsaugen und Nichtstun.

Barcelona ohne Sightseeing-40
Ein Sonntag im Ciutadella Park
Ciutadella Park
Ciutadella Park
Ciutadella Park
Ciutadella Park
Bootsfahren im Ciutadella Park
Bootsfahren im Ciutadella Park

Der Hafen von Barcelona

Am Abend wenn die Sonne langsam mitten Barcelona unterzugehen scheint, ist die Stimmung am Hafen besonders schön. In goldenes Licht getaucht wird flaniert, gechillt und gespielt. Aus allen Ecken strömen Essensgerüche von kleinen mobile Imbissbuden und irgendwo her schwingt Musik durch die Luft zu mir hinüber.

Barcelona ohne Sightseeing-32

Barcelona ohne Sightseeing-34

Barcelona ohne Sightseeing-33

Barcelona ohne Sightseeing-31

Einen weiteren Tag mit Nichtstun wäre mir nicht sonderlich schwer gefallen. Aber einfach abzuhängen?  Da regte sich mein schlechtes Gewissen, oder war es die emsige Energie die Barcelona irgendwie auf mich ausstrahlte?

Egal, jetzt war ich nun schonmal hier in Barcelona. Nachdem ich zwei Stunden in einem Cafe in der Nachbarschaft mit Frühstück und Buch lesen verbracht hatte, fühlte ich mich gewappnet die Strassen der Umgebung etwas zu erkunden. Vielleicht ein paar interessante Streetphotography Motive mit meiner Kamera einfangen und warum nicht gleich auch einen Berg besteigen?

Barcelona ohne Sightseeing-30

Wenn schon kein typisches Sightseeing-Programm, ein Blick über Barcelona das wärs!

Die Straßen Barcelonas

Barcelona: Tauben füttern am Plaça de Catalunya // synke-unterwegs.de
Tauben füttern am Plaça de Catalunya
Überfüllte Strassen
Überfüllte Strassen

Montjuïc – Barcelona von ganz oben

Mit der Metro fahre ich zur Station Parallel und steige dort auf eine Art Bergbahn um. Die gehört zum Metro-Netz Barcelonas und so brauche ich kein Extraticket zu lösen. Zuvor hatte ich mir eine 10er Karte (T-10 Zona 1) für knapp 10€ am Automaten gekauft. Die kann man für Metro und Busse nutzen. Steigt man innerhalb von 75 min von Bus auf Metro oder umgekehrt um, wird im Vergleich zum Einzelticket (2,15€) keine extra Fahrt berechnet. Die 10er Karte lohnt sich auch bereits bei der fünften Fahrt.

An der Endstation Parc Montjuïc stehe ich vor der Entscheidung den Rest des Berges durch den Park zu Fuss zu erklimmen oder mir eine einfache Fahrt in der Seilbahn Telefèric de Montjuïc für 7,80€ zu gönnen. In großer Erwartung eines spektakulären Ausblicks über Barcelona, nehme ich kurz entschlossen die Seilbahn nach oben. Ein bisschen mulmig wegen der Höhe ist mir zwar, aber unter mir breitet sich langsam das schönste Panorama über Barcelona aus. Alles richtig gemacht!

Barcelona: Seilbahn zum Montjuïc // synke-unterwegs.de

Barcelona: Seilbahn zum Montjuïc // synke-unterwegs.de

Barcelona: Seilbahn zum Montjuïc // synke-unterwegs.de
Warum sie die Scheiben in den Gondeln nicht putzen, ist mir echt ein Rätsel!

Barcelona: Ausblick über Montjuïc // synke-unterwegs.de

Oben angekommen schlendere ich ums Castell herum, genieße den Ausblick über den Hafen und träume mich heimlich auf eines der unter liegenden Kreuzfahrtschiffe. Bevor ich durch die abwechslungsreich angelegten Parkanlagen langsam meinen Weg den Berg hinabschlendere.

Cafè Iposa aus dem Film L'Auberge Espagnol // synke-unterwegs.de
Cafè Iposa aus dem Film L’Auberge Espagnol

Später sitze ich im Cafè Iposa, dass ich aus dem Film L’Auberge Espagnol kenne. Bei einem Kaffee warte ich auf meine spanische Freundin bis sie ihre Schicht beendet. In dem versteckt gelegenen kleinen Biergarten El Jardi (gegenüber der Unibibliothek in einem versteckten Innenhof mit Orangenbäumen)beginnt unsere Abend mit ein paar Bier und endet irgendwann in der Bar Resolis mit den leckersten veganen Tapas.

Cafè El Jardi // synke-unterwegs.de

Cafè El Jardi // synke-unterwegs.de

Schlaflos in Barcelona

Kein Ahnung ob es die vielen Tapas, das Bier oder die positive lebendige Energie Barcelonas war. Mitten in der Nacht als plötzlich das Wirr-Warr der verschiedenen Sprachen unter meinem Balkon verstummen und die Stadt langsam ruhiger wird, bin ich hellwach. Trotz der vielen Touristen und meiner Unlust auf Sightseeing zieht mich die Stadt trotzdem in ihren irgendwie in ihren Bann. Seltsam.

Unterkunft: privates Zimmer an der Carrer dels Carders

Barcelona bei Nacht // synke-unterwegs.de

Sagrada Familia

Mist! Am nächsten Morgen kann ich letztendlich nicht widerstehen und nehme die Metro zur Sagrada Familia. Die ewige Baustelle. Wahrscheinlich der touristischste Platz neben der La Rambla Promenade. Aber ich bin zu gespannt zu sehen, wie sehr sich die Gaudi Kathedrale seit meinem letzten Besuch vor 12 Jahren verändert hat.

Und wie sie sich verändert hat!

Die Sagrada Familia ist eingezäunt und eine lange Schlange von hunderten Touristen schlängeln sich einmal um die Außenmauern. Wer keine Lust auf Anstehen hat, bestellt seine Tickets vorher online für 15 €.

Schmöckere man durch die wunderschönen Innenaufnahmen der Sagrada Familia von „Moose around the world“ leuchtet ein, dass sich der Eintrittspreis durchaus lohnt.

Barcelona: Schlange einmal um die Sagrada Familia // synke-unterwegs.de
Schlange einmal um die Sagrada Familia

Schliesslich mache ich mich auf die Suche nach dem besten Fotospot, um die Sagrada Familia komplett aufs Foto zu bekommen.  Hinter dem grünen Teich werde ich fündig!

Barcelona: Bester Fotospot Sagrada Familia // synke-unterwegs.de
Naja passt fast ins Bild. Wer braucht schon Turmspitzen?

Best Fotospot Sagrada Familia

Kurz suchen muss man den kleinen Platz hinter dem Teich schon, aber ein Geheimtipp ist es natürlich nicht. Hochkant bekommt man die Sagrada Familia von dort auch ohne spezielles Weitwinkelobjektiv ins Bild.

Barcelona: Bester Fotospot Sagrada Familia // synke-unterwegs.de

 

Bevor ich auf blöde Ideen komme und ich mir vielleicht noch weitere Gaudí Meisterwerke wie den Park Güell oder die Casa Batlló anschaue, nehme ich die Metro zurück. Die vier Stunden die mir bleiben, verbringe ich lieber mit neuen und alten Bekanntschaften im Cafè.  Bei einem frischen Glas Orangensaft und leckerem Essen wird erzählt und die Sonne genossen, bevor ich Richtung Plaça de Catalunya aufmache. Dort steige ich mit aufgefrischten Spanischkenntnissen in den blauen Aerobus zum Flughafen El Prat.

Veganes Barcelona

  • Diverse Vegane Tapas habe ich auf der Karte in der Bar Resolis (Carrer de la Riera Baixa, 22)ausprobiert. Es gibt dort auch Fleisch- und Fischbasierte Tapas, also super wenn man mit einem Nicht-Veganer unterwegs ist.
  • Der Italiener Maccaroni (Carrer dels Carders 6) hat mir extra ein veganes Mittagsmenü zusammengestellt und vor meinen Augen zubereitet. Als Parmesan Ersatz hat er eine Macadamia-Nuss über meine Essen gerieben. Saugeile Inspiration, die ich bereits bei mir zu Hause übernommen habe.
  • Diesen englischen Guide für 8 vegane Restaurants in Barcelona habe ich später bei Bloggerfreunden Anglo Italian entdeckt.

Mehr Barcelona in der Bloggerwelt

  • Carina klärt auf über Spanisch, Catalan, Eyescream in: Meine DOs and DON’Ts für Barcelona!
  • Für alle die in Barcelona etwas mehr erleben wollen als ich. „My Video Media“ nimmt dich per Video mit auf Barcelona Sightseeing-Tour im Bus.
  • Die zwei von „Moose around the world“ haben all die wunderschöne Gaudí Architektur besucht und abgelichtet, die ich bei diesem Trip ausgelassen habe…fast bereue ich es ein bisschen. Aber schaut selbst vorbei: Barcelona in 3 Tagen – Das perfekte Wochenende

An- und Abreise Barcelona

Anreise von Valencia 

Mit dem Linienbus ALSA von Valencia nach Barcelona (Norte) 30 Euro. Buchung über die Webseite www.alsa.es. Fahrtdauer ca. 4 Stunden.

Abreise Barcelona

Der blaue Flughafenbus (Aerobus) fährt alle 5 Minuten vom Plaça de Catalunya direkt zum Flughafen El Prat. Kreditkartenzahlung an den Automaten der Haltestelle. Barzahlung von 5,90 Euro direkt im Bus. Keine Reservierung notwendig.

Kennt ihr das: Unlust auf Sightseeing? Was macht ihr, wenn es euch so geht wie mir?  Welche Orte und Plätze in Barcelona kann man in diesem Fall noch besuchen? 

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3 Kommentare

  1. Liebe Synke,
    Danke für deine Erwähnung und soooo viele weitere tolle Barcelona Tipps. Hoffentlich geht es bald wieder für uns dorthin. Mhmmm… Und die ganze än kulinarischen Tipps von dir! Fantastisch!

    Herzliche Grüße,
    Anke

  2. Deine Unlust, Orte zum zweiten Mal zu besuchen, kann ich gut verstehen. Ich hab mittlerweile eine Menge von Orten, die ich gerne nochmal besuchen und bei besserem Licht „richtig“ fotografieren würde. Doch dann, wenn sich die Gelegenheit ergibt, reizt es mich mehr wieder einen neuen Ort zu entdecken.

  3. Barcelona ist so ein schöner Ort und ich habe es immer noch nicht hingeschafft.