Wie erkundest Du eine Stadt auf Reisen?
Nach dem Besuch der wichtigsten Sehenswürdigkeiten zieht es mich fast immer auf einen Erkundungstour durch die Straßen einer Stadt. Meine Leidenschaft zur Street Photography spielt dabei natürlich eine treibende Kraft. In meiner Wahlheimat Berlin entdecke ich auf diese Weise häufig neue Ecken. Dabei ziehe ich am liebsten mit einem anderen Fotografen los, manchmal aber auch allein.
Mit der Kamera zu zweit eine Nachbarschaft erkunden, die man nicht kennt ist noch einmal etwas komplett anderes als beim Sightseeing zu fotografieren. Sich gegenseitig zu inspirieren, den Rücken freihalten und sich ohne Hast treiben lassen: Nach der Suche von guten Motiven, spannendem Licht und Situationen.
Was ich in Chinatown mit meiner Kamera eingefangen habe und meine fünf Gedanken zur Street Photography* darum dreht sich dieser Beitrag.
*Street Photography heisst wörtlich übersetzt Strassenfotografie. Im mündlichen Sprachgebrauch benutze ich ausschliesslich den Begriff Street Photography, deshalb auch in diesem Blogbeitrag.
Auf einem Ausflug nach Nakhan Pathom lernte ich die junge Hamburgerin Pim kennen. Wie sie an Motive ranging und vor allem was sie fotografierte, ließen keinen Zweifel daran, das sie mindestens genauso Fotografie begeistert ist wie ich. Wir kamen ins Gespräch und tauschten Emailadressen aus. Inspiriert von ihr tollen Bangkok Bilder auf ihrem Blog verabredete ich mich mit ihr für eine gemeinsame Street Photography Tour. Grober Fokus war Chinatown und sein Strassenleben.
Unser Fahrer ließ uns irgendwo in Chinatown raus. Von dort ließen wir uns durch das schattige Wirrwarr der Märkte zwischen Hauswänden treiben, die mich sehr stark an die Souks von Marrakech erinnerten. Wir landeten bei den Großhändlern, wo es wie der Name schon sagt: Alles in großen Mengen gab und auch nur in größeren Stückzahlen verkauft wurde. Dementsprechend wenige andere Touristen kreuzten unseren Weg und die Händler hingen relativ entspannt an ihren Verkaufsständen herum.
Street Photography: 5 Gedanken
#1. Ab ins Getümmel
Gerade am Anfang, wenn ich mich in einer fremden Umgebung noch etwas unsicher fühle, stürtze ich mich einfach in die Menge. Warum? Dort fällt man weniger auf, ganz einfach. Sobald ich warm geworden bin, werde ich mutiger und wage ich mich hervor. Als Frau habe ich zudem den Vorteil nicht allzu skeptisch beobachtet zu werden, vor allem wenn ich Frauen oder Kinder fotografiere. Grundsätzlich funktioniert Street Photography für mich im zweier Team oder allein am Besten.
#2. Bereit sein und Abwarten
Es geht in der Street Photography darum Stimmungen und Situationen einzufangen. Das kann zum einen zufällig passieren, deshalb immer die Kamera bereithalten. Zum anderen kann man Situationen durch beobachten und warten auch vorhersehen. Oder aber man hat den perfekten Ort gefunden und wartet bis die entsprechende Szene eintritt. Das kann eine interessante Häuserwand (Gasse, Tür) sein und man wartet das jemand vorbei läuft, um dem Ganzen die richtige Stimmung zu geben.
#3. Respekt
Respekt den Menschen gegenüber, die ich in meine Fotos mit einbeziehe. Lehnt jemand offensichtlich das Foto ab, fotografiere ich nicht. Klar gibt es auch andere Meinungen dazu. So mache ich es.
#4. Schatten und Licht
Spannende Szenen können nicht nur durch bestimmte Situationen entstehen. Licht und Schatten bringen zusätzliche Elemente eine bestimmte Stimmung zu kreieren.
#5. Farbe oder Schwarz & Weiß
Grundsätzlich belasse ich die Mehrheit meiner Fotos in Farbe. In der Street Photography können Farben, aber sehr schnell von der eigentlichen Situation ablenken. Gerade in dem bunten Treiben wie Chinatown wird der Betrachter auch mal schnell überfordert. Da funktioniert Schwarz & Weiß einfach sehr viel besser. Die Entscheidung für Schwarz &Weiß treffe ich individuell für jedes Bild neu. Dank Digitalfotografie kann ich das heute alles in der Nachbearbeitung entscheiden.
Accessoires in den thailändischen Nationalfarben Weiß, Blau und Rot werden besonders während der andauernden Demonstrationen in jeder nur denkbaren Form verkauft.
Äpfel sind in Asien die teuren Früchte und haben wenig Geschmack. Ihr Wert wird durch die sehr liebevolle Präsentation gezeigt. Regelmäßig werden sie zusätzlich mit Wasser besprüht. Zu empfehlen sind alle anderen Früchte. Die kann man sich überall frisch aufschneiden lassen und so als gesunden und leckeren Snack für zwischendurch genießen.
Zum Schluss noch etwas “Cat Content!” Süß oder?
Hast Du Dich schon einmal in Street Photography probiert? Hast Du Fragen? Oder brauchst Du noch mehr Input wie Du Dich demnächst selbst mal mit der Kamera auf die Strasse wagst?
12 Kommentare
hey, wir mögen deinen blog wirklich sehr, die Fotos sind echt richtig gut! Vielleicht hättest du ja Lust dir unseren Blog auch mal anzuschauen wir fotografieren auch sehr viel und unser Blog dreht sich um die Modefotografie, alle Bilder sind unsere eigen. An streetphotography interessieren wir uns auch,( genau so wie für das Reisen)allerdings trauen wir uns nicht so richtig loszulegen, wisen nicht wie das mit den Rechten ist (darf ich einfach so jemanden fotografieren?) hast du ein paar Tipps?
Ja, da sprecht ihr ein Thema an. Grundsätzlich gibt es in Deutschland sehr strenge rechtliche Reglungen, was ich als Privatperson auch gut finde. Natürlich kollidiert das aber total mit den Interessen eines “Street-Photographers”! Jeder Fotograf geht damit anders um.
Lest euch einfach hier mal rein:
Ich hoffe das hilft euch weiter. Das ist wirklich eine sehr umfangreiche und schwierige Thematik, aber das sollte euch nicht abhalten.
Ich finde Streetphotography super spannend, vor allem um das Alltagsleben authentisch rüberzubringen!
Zur street photography kann ich nicht viel sagen, aus Mangel von viel Erfahrung in dem Bereich, allerdings kann man auf youtube den kanal von digitalrev tv ne Menge street photography aus Hongkong sehen. Klar geht meistens um die Kameras oder die entsprechenden Objektive, aber der junge Mann macht großartige Fotos. Ein gutes Beispiel – denke ich – wäre das video, warum man unbedingt eine 50mm Linse haben sollte. 😉
Ansonsten kann ich nur sagen, dass mir die Fotis gut gefallen, vor allem Frau am kochen, wo der Dampf durch die Beleuchtung so hervorgehoben wird.
Das wichtigste ist in erster Linie wirklich sich einfach mal zu trauen und loszugehen. Wer die Streetphotography für sich als Leidenschaft entdeckt, findet dann sicher auch die richtige Linse. Ich war mit meiner 18-55mm und mit der 35mm unterwegs.
Oops, das ist n Kerl am Kochtopf. Aber trotzdem coole Beleuchtung. Ist das ein Lüfter über dem Topf?
Ja, ja…es soll auch Männer geben die Kochen 😉 Ich glaube das ist einfach nur ein Dingens. Oder ein Spiegel, damit sich nicht heimlich jemand von hinten mit der Kamera anschleichen kann 😉
Hach ja. Ein Genre der Fotografie, dass mir bisher am allermeisten gefällt und das ich super schwer finde. 🙂 Für mich bedeutet das einfach: Üben, üben, üben.
Liebe Grüße
Christina
Ein Partner “in Crime” suchen und zusammen durch die Strassen ziehen hilft ungemein! Mir hilft es für die Motivation auch anderen Fotografen zu folgen. Ich fühle mich dann von deren Bildern automatisch angespornt. Viel Erfolg!
Ich finde auch den Koch am besten. Und den Typen der zwischen Verkaufsständen, Bus und Tuk TUk mit zwei Tüten beladen daher schlendert. Allgemein sehr tolle Eindrücke! Ich bin auch langsam dabei mich unserem Fotoausflug zu nähern, was den Blog angeht. Gib dem ganzen noch ein paar Tage 😉
Danke Pim. Der Kastanienröster umgeben vom heißen Dampf ist auch eins meiner Lieblingsmotive. Habe ich beim Fotografieren bereits gemerkt, dass es eins meiner stärksten Motive sein wird.
Deine Fotos sind ja auch wirklich beeindruckend!
Sehrschöne Bilderaus Thailands Straßen. Ich war vor zwei Wochen dort, auch in Chinatown. Einen entsprechenden Blog-Post werde ich noch schreiben aber die Bangkok-Bilder sind immerhin schon online:
http://ultraweit-verwinkelt.smugmug.com/Asia/Bangkok/
Hallo Synke,
ich bin eher zufällig über deinen Blog gestolpert. Aber er gefällt mir sehr. Besonders deine Bilder hier von Bangkok haben bei mir sofort die Erinnerung an diese tolle Stadt wieder aufleben lassen.
Ich kenne kaum eine Stadt, die sich so für beeindruckende Street Photography-Bilder anbietet.
Obwohl mir diese Art von Fotografie auch viel Spaß macht, habe ich das in der letzten Zeit leider ganz schön vernachlässigt.
Dein Artikel hat mich aber angespornt, auch mal wieder hier in Berlin auf Pirsch zu gehen. Vielen Dank dafür.
Viele Grüße und allzeit gut Licht,
Tim