An meinem ersten Abend in Thailand ging es abends auf den Nachtmarkt, um mit dem thailändischen Mann meiner Freundin unser Abendessen zu besorgen. Dort reihte sich auf einem Parkplatz ein Essens Stand an den anderen.
Mit der Kamera in der einen und den ersten Tüten in der anderen, gingen wir schnell von einem Stand zum anderen. Ich entschied mich für das erst-beste vegetarische Gericht, da ich von der Fülle und den Gerüchen der angebotenen Leckereien bereits etwas überfordert war. Mein erstes Nachtmarkt Abendteuer war somit ein sehr kurzes Intermezzo, aber ich wollte wiederkommen.
Auf meiner ersten Thailand Reise, entdeckten wir das Konzept der Nachmärkte in der letzten Woche unseres Aufenthaltes in Ubon Ratchathani. Eine touristisch noch relativ unberührte Stadt im Nord-Osten Thailand. Der dortige Nachtmarkt war direkt im Zentrum der Stadt und etwas weitläufiger.
Offenbar ist es in Thailand wesentlich günstiger und schneller das frisch vor den Augen zubereitete Essen täglich zu kaufen, als selbst zu kochen. Die Preise starten schon bei ca. 10 Baht pro Gericht (45BHT = 1 €). Man bekommt wirklich alles: Salate, Mund gerecht zugeschnittenes Obst, frische Säfte und Süßspeisen. Dazu kommen verschiedene Sorten von Fleisch, Wurst, Fisch und Gemüse und viele leckere Gerichte zum sofortigen Verzehr.
Chicken no meat Madame!
Als Fotograf finde ich die über offenen Feuer gegrillten Fleischspieße oder die auf Holzstöckchen gespießten Kalalmari vielleicht interessant, aber essen möchte ich es als Vegetarier und angehender Veganer nicht. Obwohl es eine vegetarische Auswahl gibt, finde ich die für ein asiatisches Land überraschend klein. Viele Suppen, Curries und Soßen basieren auf einer Fleisch oder Fischpaste und fallen somit raus.
So kann es auch schon einmal etwas schwieriger werden in weniger touristisch geprägten Ambiente rein vegetarische oder sogar vegane Gerichte ausfindig zu machen. Vor allem die fehlenden Thai-Kenntnisse stehen da natürlich etwas im Weg. Mir haben folgende Vokabeln geholfen so viele vegetarische Leckereien zu probieren, wie mein Entdeckerdrang und mein Magen verlangten…und das waren jeden Menge!
mai sai nua = keine Fleisch
mai gin ahahn thale = kein Seafood
Die Aussage ich esse kein Fleisch hat mir allerdings nicht immer weitergeholfen, da die Definition von „kein Fleisch“ doch recht unterschiedlich ist. Fisch, Meeresfrüchte und manchmal sogar Hühnchen werden oft garnicht als Fleisch angesehen. Mir hat es geholfen sich folgende Vokabeln einzuprägen , da häufig genannt wird was enthalten ist.
muh = Schwein
gai = Hühnchen
ped = Ente
phak = Gemüse
gung = Schrimps, Krabben
plah = Fisch
Nichtsdestotrotz ist der Besuch eines Nachtmarktes nicht nur ein kulinarisches Erlebnis, sondern auch ein Optisches. Vor allem, wenn man so leidenschaftlich gern fotografiert wie ich! Der Spaziergang über einen Nachtmarktes gehört auf jede Agenda bei einem Thailandurlaub. Auch wenn Du als Vegetarier oder gar Veganer etwas genauer hinschauen musst, etwas Leckeres finden, wirst Du in jedem Fall!
Meine Favoriten:
- Frühlingsrollen mit Pilzen: Vegan! Morgens im Dampfbad kurz erwärmt, schmecken sie auch noch zum Frühstück.
- Mini Kokosnüsse: das Kokoswasser ist noch viel süßer als das der Großen. Und mal ehrlich was gibt es besseres als ein Getränk direkt aus seiner natürlichen Verpackung und ohne Zusatzstoffe? Sehr gesund ist es obendrauf!
- Hefeknödel mit schwarzem Sesam: Ich denke es ist eine Art Hefeteig, nur viel zarter. Natürlich eher ein Nachtisch, aber nur dezent süß, genau wie ich es mag. Schwarzer Sesam wird oft verwendet und ich bin jetzt ein absoluter schwarzer Sesam Fan. (siehe Foto oberhalb)
Tipps
- Anschauen! Suche Dir die Stände aus, die Essen vor Deinen Augen frisch zubereiten. So kannst Du Dich selbst überzeugen, ob das Gericht vegetarisch ist oder nicht.
- Nachfragen! Wenn Dich ein Gericht interessiert, frage was es ist bzw. was es enthält. Das kannst Du erstmal in Englisch versuchen und wenn Du damit nicht weiterkommst mit den thailändischen Vokabeln, die ich oben bereits beschrieben habe. Dein Reiseführer gibt sicher noch mehr her.
- Ausprobieren! Die Optik lässt oft in keiner Weise auf den Geschmack schließen. Bunte Sachen, die für mich oft nach etwas Süßem aussahen, waren aber tatsächlich herzhaft. Thailänder mögen Essen mit den unterschiedlichen Texturen/Konsistenzen sehr.
Video
Und weil ich von der Fingerfertigkeit der Köche auf dem Nachtmarkt begeistert war, gibt es heute mal ein kurzes Video zum Abschluss. Rein Vegan natürlich! Reis-Teigtaschen mit Spinat gefüllt! Lecker war es auch!
Nachtmarkt in Thailand from Synke Nepolsky on Vimeo.
Hat es Dich als Vegetarier oder sogar Veganer auch schon auf thailändische Nachtmärkte verschlagen? Wie hast Du Dir Dein Essen ausgesucht und welches Gericht kannst Du besonders empfehlen?
Lesetipp: Für eine richtig guten Überblick zu Reisen in Thailand, kann ich dir eBook Faszination Thailand von Faszination Südostasien sehr empfehlen!
5 Kommentare
Hallo Synke
Was für ein fantastisches Blog, dass ich leider erst jetzt entdeckt habe!
Die Bilder sind sehr cool. Ich mag es auch gerne, auf Märkten (oder Nachtmärkten) zu fotografieren.
Das Problem mit dem Essen haben wir auch in fast ganz Asien oder beispielsweise in Südamerika immer wieder. Wir ernähren uns dann meist von Früchten und Reis. Die Mangos auf dem einen Bild sehen doch toll aus 🙂
Liebe Grüsse, Simon
Danke. Es freut mich sehr das Du auf meinen Blog gestossen bist. Fotografie ist meine große Leidenschaft genau wie das Reisen. Die Früchte in Thailand sind aber auch lecker und es gibt so eine rießige Auswahl! Da ich sehr experimentierfreudig bin und mich überall durchfrage klappt das ganz gut mit dem Essen. In touristischen Ecken ist es ja auch relativ einfach, da die Speisekarten oft eine große Auswahl an vegetarischen Gerichten bieten. Kambodscha, Myanmar und Sri Lanka fand ich auch relativ unkompliziert.
Du bist viel fleißiger mit Bloggen als ich!
Ich hänge noch immer bei den Bildern aus dem letzten Jahr und finde einfach keine Zeit, das alles aufzubereiten.
Aber deinen Blog lese ich noch immer gerne mit Interesse und schaue mir deine hübschen Fotos an 🙂 Auf den Märkten wollte ich auch immer gerne fotografieren, habe aber oft trotzdem noch Hemmungen Menschen oder auch nur ihre Erzeugnisse zu fotografieren… und dann lande ich meistens einfach beim Staunen und Essen. ^^
Du hast die Vokabeln für „Ich esse kein Fleisch“ und „Ich esse kein Seafood“ übrigens vertauscht 😉
Oh, wie schön von Dir zu lesen! Vielen Dank!! Sei mal nicht zu beeindruckt. Mein Post zu unser Streetphotography Tour durch Chinatown wartet immer noch auf seinen letzten Schliff 😉 Auf dem Thammasat Nachtmarkt kannten die mich irgendwann bestimmt schon 😉 Einige haben sogar gern für ein Foto posiert. Danke auch für den Hinweis!! Ändere das mal gleich.
Hi Synke,
da läuft mir schon das Wasser im Mund zusammen… Auf meinen letzten Thailand Reisen war ich noch unter den Fleisch- bzw. Fischessern. Daher ist Dein Blogeintrag wirklich sehr hilfreich für mich und ich kann es kaum erwarten die Pilz- und Spinatknödel 😉 auszuprobieren. Nächstes WE geht’s nach Bangkok.
Liebe Grüße
Anja
PS: Supertoller Blog und wundershöne Pics!!